Kirche Rossow
  Der Altar
 

 

Der ehemalige Hochaltar aus dem Havelberger Dom steht seit 1607 hier in der Kirche. Die adligen von Rohr auf Havelberg besaßen unter anderem auch Rossow. Vermutlich wurde der Altar nach der Reformation zum Schutz hierher gebracht.

Der Altar, ein Werk der Frühgotik wurde zum ersten mal 1330(Bischof Dietrich I.) im Havelberger Dom geweiht.

Dargestellt ist im Zentrum die Marienkrönung. Jesus und Maria sitzen vor hohen Wimpergen auf Thronsesseln umgeben von zwei Löwen, vier Engeln mit Kelchen und Brot und zwei nach unten schauende Seraphim, die Weihrauchgefäße halten (schwingen).

Darunter befindet sich das Kruzifixus. Christus am Gabelkreuz zwischen Maria und Johannes. In den Ecken sieht man die Halbfiguren der Propheten Jesaja und Jeremias (bei Maria Jesaja - er hat die Geburt Christi verkündet-, bei Johannes Jeremias, stellvertretend für das Leiden).

Die Flachheit des Kreuzigungsfeldes ergibt sich aus einer nach vorne gezogenen Rückwand, bedingt durch einen dahinter liegenden kleinen Raum, der zur Aufbewahrung von Reliquien diente.

Rechts und links der Mittelfelder sind die zwölf Apostel aufgereiht. Sie stehen unter Spitzbogenarkaden, von denen die oberen von Wimpergen bekrönt sind.

Alle Apostel tragen Spruchbänder in den Händen, die ihren Namen und jeweils einen der zwölf Artikel des Credo tragen.

 

 

Der Glanz des Schreins mit seiner reichen Vergoldung und der Polychromie der Gewänder wird noch erhöht durch die auffällige Rahmung: Ein Band aus ornamentiertem vergoldetem Zinn, in das rote und blaue Glasflüsse wechseld in Kreis- und Rhombenform eingefügt sind.

Die zweizonige Gliederung des Schreins setzt sich gemalt auf den Innenflügeln fort. Hier stehen Heilige unter Arkaden. Außer dem hl. Laurentius mit dem Rost, lassen sich die Reste nicht mehr erkennen.

Der Altar stand früher an der Ostseite ohne Flügel, die man über lange Zeit in einem Pferdestall und später in dem Glockenturm abstellte.

Die Plastik und die Malerei der Innenflügel gehört in die Mitte des 14. Jh. (Kölner Schule), die Malerei der Außenflügel (böhmischer Einfluß) in die Zeit um 1400.

Der Altar wurde nocheinmal 1411 ( Bischof Otto von Rohr) im Dom geweiht.

Die Rückseiten der Klappflügel sind mit acht gut erkennbaren Bildern der Kindheit und Passion Christi versehen.

Die Geburt; die drei Weisen; Darstellung im Tempel mit Simon und Hanna; 12jähriger Jesus im Tempel

Christus vor Pilatus; die Geißelung; die Kreuztragung; die Auferstehung



Darstellung der Auferstehung (Malerei um 1400)





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